Europäische Aktienmärkte stehen vor Rückgang

Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten diesen Freitag Verluste von 0,4% in London, 0,7% in Frankfurt und Paris. Dieser Rückgang erfolgt vor dem Hintergrund einer allgemeinen wirtschaftlichen Trübsal, die hauptsächlich auf den Rückgang von Apple an der Wall Street am Vortag und Befürchtungen einer erneuten Zinserhöhung durch die EZB nächsten Donnerstag zurückzuführen ist.

Die Deutsche Bank wies darauf hin, dass am Donnerstag eine allgemeine Risikoaversion herrschte und betonte, dass der Aktienkurs von Apple in den letzten beiden Sitzungen kumuliert um 6,4% gesunken ist, was zu einem Verlust von 190 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung führte.

Die Aktien von Apple sowie die seiner Zulieferer litten weiterhin aufgrund des Vorhabens Chinas, die Verwendung ausländischer Smartphones durch chinesische Beamte am Arbeitsplatz einzuschränken oder zu verbieten.

Die Deutsche Bank hob ebenfalls hervor, dass die Investoren die Möglichkeit einer erneuten Zinserhöhung durch die EZB nächste Woche nicht gänzlich ausschließen und bemerkte eine leichte Zunahme der Markterwartungen für ein solches Szenario.

Eine mögliche neue geldpolitische Straffung durch die EZB würde durch die anhaltend hohe Inflation in der Eurozone angetrieben. Dies wird durch die Bestätigung Deutschlands heute Morgen einer jährlichen Inflationsrate von 6,1% im August verdeutlicht, nach einer Rate von 6,2% im Vormonat.

Ruth Brand, die Präsidentin des Bundesamtes für Statistik, die diese Zahlen veröffentlichte, erklärte, dass die Preiserhöhungen bei Energie und Lebensmitteln die Gesamtinflation übersteigen und die Inflationsrate auf einem hohen Niveau halten.

Weitere Daten aus Europa heute Morgen deuten darauf hin, dass die Produktion in Frankreich im Juli sowohl in der verarbeitenden Industrie (+0,7% nach -1,1%) als auch in der Gesamtindustrie (+0,8% nach -0,9%) laut CVS-CJO-Daten des Insee wieder anstieg.